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Aktien analysieren – Die 7 wichtigsten Kennzahlen

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Aktien analysieren – Die 7 wichtigsten Kennzahlen

In Aktien zu investieren ist der richtige Schritt, um sein Geld der Inflation zu überlassen. Immer mehr Menschen in Deutschland investieren in Aktien, doch nach welchen Kriterien wählen sie ihre Aktien aus? Wir erklären Dir im Detail, wie man Aktien analysieren kann und was es dabei konkret zu beachten gilt.

Aktien analysieren

Beim Analysieren von Aktien sollte man immer den Sinn und Zweck hinter der eigentlichen Aktienanalyse im Hinterkopf behalten. Wenn man Aktien kauft, möchte man als Anleger natürlich entweder kurz oder langfristig damit Gewinne, also Rendite erzielen. Dementsprechend sollte man bereits beim Kauf einer Aktie darauf bedacht sein, einen Preis zu zahlen, der geringer ist als der Wert der in Zukunft liegenden Gewinne.

Vorbereitung auf die Aktienanalyse

Um die Frage: Wie macht man eine Aktienanalyse? zu beantworten, empfehlen wir Dir zunächst folgende vier Schritte:

  1. Anlagehorizont festlegen: wie lange möchte ich in Aktien investieren?
  2. Aktien vorab auswählen: als Individualinvestor hat man begrenzt Zeit und kann nicht alle Aktien analysieren.
  3. Art der Aktienanalyse festlegen: es gibt unterschiedliche Arten Aktien zu analysieren, zwischen denen es auszuwählen gilt.
  4. Nicht alles riskieren: Diversifikation ist für Individualinvestoren absolut notwendig.

Als Individualinvestor ist das jedoch durchaus schwierig.  Zum einen gibt es eine schier unendliche Anzahl an Aktien  und daher muss man direkt eine Vorabauswahl treffen. Aktien, die vielversprechend sind hinsichtlich ihrer potenziellen Rendite, sollte man im Auge behalten, die anderen konsequent aussortieren.

Dies ist allein aus zeitlicher Sicht notwendig. Eine Aktienanalyse erfordert vergleichsweise viel Zeit und wenn man erwerbstätig ist, will man natürlich seine kostbare Freizeit möglichst effizient nutzen. Daher sollte man interessante Aktien vorab wählen und anschließend nur die Aktien mit dem größten Potenzial analysieren.

Aktienanalyse ist keine Erfolgsgarantie

Einer der weltweit bekanntesten Investoren, Warren Buffett, vertritt die Ansicht, dass man nur Aktien von Unternehmen kaufen sollte, die solide Fundamentaldaten, eine starke Ertragskraft und das Potenzial für weiteres Wachstum aufweisen. Dieser Ansatz hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er nachhaltig Rendite generiert und heute ist Buffett als Investmentguru bekannt.

Trotz aller Analyse und Recherche sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die Analyse von Aktien nur ein Indikator für erfolgreiches Investieren sein kann. Wenn man sich vor einem Investment hinsichtlich der Aktien informiert, ist ein Erfolg wahrscheinlicher als ein Verlust. Eine Garantie für eine zukünftige Rendite besteht jedoch nicht.

Diversifikation als Schutz vor großen Verlusten

Daher sollte man als Privatinvestor unbedingt darauf achten nicht alles auf eine Karte zu setzen. Das bedeutet, dass man nicht sämtliches Kapital in eine einzige investiert, sondern stattdessen in mehrere Aktien aufteilt. Dies schütz vor zu hohen Verlusten und dient auch der Diversifikation. Wie viele Einzelaktion oder ETF man dabei kauft, hängt jedoch von individuellen Faktoren ab. Oftmals wird empfohlen ca. 20-30 verschiedene Aktien im Portfolio zu halten.

Aktien analysieren

Fundamentalanalyse oder Chartanalyse – Aktienanalyse wie?

Um Aktien analysieren zu analysieren, gibt es verschiedene Ansätze. Einer davon ist die sogenannte Fundamentalanalyse. Was etwas eindrucksvoll klingen mag, ist jedoch ziemlich trivial: Man betrachtet die wichtigsten Kennzahlen eines Unternehmens und fällt daraufhin seine Entscheidung, ob man die Aktien kaufen möchte oder nicht.

Bei der Chartanalyse betrachtet man Kursverläufe aus der Vergangenheit und versucht in den Charts Auffälligkeiten oder Regelmäßigkeiten klingt. Dies wird oftmals sogar in seriösen Medien gemacht, basiert jedoch aus unserer Sicht jedoch nicht auf mathematischen Fakten und wird auch von den meisten Vertretern der Finanzmarkttheorie äußerst kritisch betrachtet. Vielmehr kann man diesen Ansatz mit Kaffeesatzleserei vergleichen. Daher raten wir von derartigen Analysen ab.

Wir empfehlen daher die fundamentale Aktienanalyse bevor Du eine Aktie kaufst.

Fundamentalanalyse

Bei der Fundamentalanalyse geht es um die Bewertung einer Aktie auf der Unternehmensebene. Hierfür bezieht man mehrere wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen in die Analyse mit ein, die wir im Detail vorstellen.

Allerdings spielen hierbei nicht nur diese wichtigen Zahlen eine Rolle. Vielmehr muss man auch externe Faktoren in seine Analyse miteinbeziehen. So ist beispielsweise ebenfalls von hoher Relevanz, wie hoch zurzeit die Inflation oder die Zinsen sind. In Zeiten geringer Zinsen können zum Beispiel Tech-Aktien florieren, wie es derzeit der Fall ist bzw. bis vor Kurzem der Fall war. Ebenfalls sollte man nicht außer Acht lassen, in welchem Konjunkturzyklus wir uns gegenwärtig befinden.

Bottom-up-Ansatz vs. Top-down-Ansatz

Bei dem Bottom-up-Ansatz beginnt man mit der Analyse einer Aktie auf der Unternehmensebene. Das bedeutet, dass man sich hierbei auf spezifische Merkmale und Mikroattribute einer einzelnen Aktie konzentriert und die Fundamentaldaten eines Unternehmens zunächst im Fokus der Analyse stehen.

Diese Analyse zielt darauf ab, anhand der Besonderheiten der Eigenschaften eines Unternehmens und seiner Bewertung im Vergleich zum Markt rentable Möglichkeiten zu ermitteln. Der Bottom-up-Ansatz muss sich dabei nicht auf eine Einzelaktie beschränken – vielmehr kann man damit eine gesamte Branche abdecken oder sich lediglich auf die Ermittlung von Schlüsselmerkmalen konzentrieren.

Die 7 wichtigsten Kennzahlen der Aktienanalyse

Beim Top-down-Ansatz hingegen richtet man zunächst den Fokus auf das makroökonomische Umfeld und den Konjunkturzyklus aus. Der Ansatz beruht auf der Annahme, dass, historisch gesehen, Konsumgüteraktien Wirtschaftszyklen folgen. Das hat zur Folge, dass Verbraucher in Zeiten des Aufschwungs mehr konsumieren und in Phasen des Abschwungs tendenziell weniger konsumieren.

Dieser makroökonomische Ansatz trifft Entscheidungen durch die Betrachtung der wirtschaftlichen Lage auf globaler bzw. Länderebene. Anschließend analysiert man im Detail einzelne Unternehmen des jeweiligen Sektors.

Die 7 wichtigsten Aktienanalyse Kennzahlen

Bei der Analyse von Aktien gibt es fünf wesentliche Kennzahlen, die du auf jeden Fall beachten musst. Diese werden manchmal direkt von deinem Broker geliefert, aber selbst wenn dem nicht so sein sollte, kann man diese innerhalb weniger Augenblicke im Internet finden.

Hierbei muss angemerkt werden, dass es bei Aktien wichtige Kennzahlen gibt, die du kennen solltest. Darüber hinaus gibt es sicherlich noch weitere wichtige Daten – wir haben uns jedoch auf die aus unserer Sicht relevantesten Parameter beschränkt. Wenn du dich fragst: auf welche Kennzahlen bei Aktien achten? Hier findest du eine Übersicht der sieben wichtigsten.

1. KGV: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist das Verhältnis, welches den aktuellen Aktienkurs im Verhältnis zum Gewinn pro Aktie (EPS) misst. Durch das KGV kann man den relativen Wert der Aktie eines Unternehmens ermitteln. Darüber hinaus kann man es auch nutzen, um die eigenen historischen Daten eines Unternehmens oder um gesamte Märkte miteinander zu vergleichen.

2. Rentabilität

Die Berechnung der Rentabilität eines Unternehmens ist etwas umfangreich und es gibt unterschiedliche Arten und Wege sie zu berechnen. Konkret festhalten sollte man aber an dieser Stelle, worum es letztlich geht: ist das Unternehmen bzw. das Geschäftsmodell des Unternehmens rentabel? Hierfür solltest Du die Entwicklung des Gewinns in den letzten Geschäftsjahren betrachten.

3. KCV: Das Kurs-Cashflow-Verhältnis

Das Kurs-Cashflow-Verhältnis setzt den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens zum Gewinn pro Aktie in Beziehung. Dadurch ermittelt man einen Wert, der es erlaubt das Unternehmen auch mit anderen Unternehmen in derselben Branche zu vergleichen.

4. EBITDA

EBITDA steht für Earnings  Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization. Zu Deutsch: das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen und bemisst die finanzielle Gesamtleistung eines Unternehmens. Das EBITDA kann unter Umständen ein wenig trügerisch sein, da beispielsweise die Kapitalinvestitionen wie Sachanlagen und Ausrüstung nicht berücksichtigt werden.

5. ROE: Return on Equite

Das Return on Equite steht für die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens und bezeichnet die finanzielle Leistungsfähigkeit, welche durch die Division des Nettogewinns durch das Eigenkapital ermittelt wird. Das Eigenkapital eines Unternehmens besteht aus dessen Vermögenswerten abzüglich der bestehenden Schulden. Oftmals ist daher in diesem Kontext auch die Rede von der Rendite des Nettovermögens eines Unternehmens.

6. KBV: Kurs-Buchwert-Verhältnis

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis wird herangezogen, um die Marktkapitalisierung eines Unternehmens mit seinem Buchwert zu vergleichen. Man berechnet es, indem man den Aktienkurs des Unternehmens pro Aktie durch den Buchwert pro Aktie dividiert. Der Buchwert eines Vermögenswerts entspricht seinem Buchwert in der Bilanz, und Unternehmen berechnen ihn durch Saldierung des Vermögenswerts mit den kumulierten Abschreibungen.

7. PEG: Price/Earnings-to-Growth

(Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis)

Um das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis eines Unternehmens zu berechnen, muss man den KGV einer Aktie durch die Wachstumsrate ihrer Gewinne in einem bestimmten Zeitraum dividieren. Man nutzt diesen Wert, um den Wert einer Aktie zu bestimmen. Hierbei wird außerdem auch das erwartete Gewinnwachstum eines Unternehmens berücksichtigt.

Die Zahlen hinter den Zahlen

Die eben erwähnten 7 wichtigsten Kennzahlen dienen der Analyse, jedoch sollte man sich als Investor nicht auf sie verlassen. Diese Werte können sich oftmals innerhalb kurzer Zeit ändern und entsprechend ist es notwendig in der Aktienanalyse mit Weitblick vorzugehen. Wenn man Aktienanalyse lernen möchte, sollte man sowohl mikro- als auch makroönomische Aspekte beachten. Das bedeutet, dass man auch externe Faktoren bei Analysieren von Aktien miteinbeziehen muss.

In diesem Kontext sollte man sich daher unbedingt auch folgende Frage stellen, bevor man eine Aktie kauft.

  • Zukunftspotenzial eines Unternehmens / Branche
  • Unternehmensführung / Management
  • Unique Selling Propositions (USP)

Zukunftspotenzial eines Unternehmens / Branche

An dieser Stelle sollte man klarstellen, in welchem Sektor das Unternehmen wirtschaftet und ob dieser in Zukunft Wachstumspotenzial hat. Insbesondere, wenn man mit einem langen Anlagehorizont Aktien kaufen möchte, sollte man sicherstellen, dass die Branche in Zukunft eine positive Prognose hat.

Speziell durch die Auswirkungen der Corona-Krise hat sich beispielsweise klar abgezeichnet, dass der digitale Wandel weiter voranschreiten wird und Unternehmen, die ihr Geschäft online abwickeln, tendenziell gute Perspektiven haben. Weitere Branchen mit positiven Perspektiven können beispielsweise Green Energy Unternehmen sein oder Unternehmen, die sich mit künstlicher Intelligenz beschäftigen.

Wir empfehlen Dir zunächst einzelnen Branchen festzulegen und anschließend einzelne Unternehmen, deren Aktien Du näher analysieren kannst.

Unternehmensführung / Management

Nicht zu vernachlässigen sind selbstverständlich auch die führenden Personen eines Unternehmens. Ohne gute Manager an der Spitze eines Unternehmens ist das Produkt quasi unabhängig von der Qualität zum Scheitern verurteilt – der Fisch stinkt bekanntermaßen vom Kopf. Im Umkehrschluss jedoch ein guter CEO an der Spitze die Geschicke eines Unternehmens in die richtigen Bahnen leiten und beispielsweise durch seine Erfahrung prosperieren lassen. Insbesondere, wenn der CEO lange Zeit im Unternehmen ist oder einen hohen Anteil seiner Vergütung in Form von Aktien des Unternehmens oder erfolgsabhängigen Prämien erhält, können gute Indikatoren sein – eines der besten Beispiele dafür ist natürlich Elon Musk.

Unique selling propositions

Einer der wichtigsten Faktoren sind die sogenannten Unique Selling Propositions (USP). Hierbei geht es um die Alleinstellungsmerkmale eines Unternehmens, die sie von der Konkurrenz abheben und so einzigartig machen.

Diese Eigenschaften können einem Unternehmen einen ungemein wichtigen Vorteil im Wettbewerb verschaffen. Bei Tesla ist beispielsweise oftmals die Rede, dass das Unternehmen in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen der Konkurrenz Jahre voraus ist.

Dies kann sich beispielsweise hinsichtlich der anfallenden Kosten in der Produktion positiv auswirken und man kann dadurch die Konkurrenz auf Abstand halten.

 

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Kirill Seregin

Kirill Seregin

Kirill beschäftigt sich seit 2016 mit Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Er hat Rechtswissenschaften studiert und mehrere Guides zum Thema Kryptowährungen bei t3n veröffentlicht, wurde für den Black Bull Award nominiert und ist Chefredakteur bei Blockchainwelt.

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