Um mit Aktien, ETFs und anderen Wertpapieren zu handeln, ist eine Depoteröffnung notwendig. Online ist ein Depot in ungefähr zehn Minuten eröffnet. Doch welcher Depotanbieter ist der passende? Was wird bei der Eröffnung eines Depots benötigt? Wie funktioniert eine Depoteröffnung? wir geben Tipps, was bei einer Depoteröffnung zu berücksichtigen ist.
Was ist ein Depot?
Bevor es mit der Depoteröffnung beginnt, stellt sich die Frage: Was ist ein Depot? Ein Depot ist ein Konto, über das Wertpapiere verwahrt, gehandelt und verbucht werden. Darunter fällt der Kauf und das Investieren in Aktien, Anleihen, Fondsanteile, ETFs oder Wertpapieren.
Um somit innerhalb der Börse zu handeln, ist ein Konto bei einem Depotanbieter notwendig: Das kann ein Broker oder eine Bank sein. Eine Depoteröffnung bei einer Bank ist sowohl online als auch vor Ort möglich.
Neben Banken gibt es Online-Broker, die sich auf den Handel mit börsennotierten Wertpapieren spezialisiert haben. Die jeweiligen Depotanbieter unterscheiden sich hinsichtlich Gebühr, Portfolio, Handelsplätze und -zeiten.
Jeder Broker hat dabei Vor- und Nachteile. Welcher Anbieter letztlich der passende ist, ist abhängig von der persönlichen Anlagestrategie.
Warum ein Depot eröffnen?
Die Ausgangslage für eine Depoteröffnung ist eindeutig: die eigene Vermögensmehrung durch Geldanlagen. Bedingt durch die fortlaufende Niedrigzinspolitik ist ein passives Investieren durch Sparen und somit ein „Nicht-Investieren“ de facto nicht möglich und unwirtschaftlich. Eine interessante Anlageklasse stellt der Aktienmarkt dar.
Wertpapierdepots sind die Spar- und Investmentform für persönliche Ziele: langfristige Rentensicherung, mittelfristiger Immobilienerwerb oder kurzfristiger Autokauf.
Egal, welches Ziel verfolgt wird – der Aktienhandel ermöglicht einen Vermögensaufbau des Eigenkapitals mit vergleichsweise geringem Aufwand und Kosten.
Welche Kosten gibt es bei einer Depoteröffnung?
Bei der Depoteröffnung können insgesamt vier Kostenpunkte anfallen. Je Depotanbieter und persönlicher Anlagestrategie variieren die folgenden Posten:
1. Kosten bei Depoteröffnung
Einmalige Servicekosten können bei einer Depoteröffnung anfallen. Das variiert von Anbieter zu Anbieter und ist in der Regel ein kleiner Beitrag. Da die meisten Depotanbieter die Hürden für Neukunden möglichst klein halten möchten, werden häufig keine Eröffnungsgebühren verlangt.
2. Depotführungskosten / Depotverwaltungskosten
Darunter fällt die Gebühr für die Depotführung. Mehrheitlich fallen die Kosten jährlich an. Bei Online-Brokern liegen die Kosten zwischen 0, – und 30, – EUR.
Je nach Anbieter ist die Depotführung ab einem gewissen Handelsvolumen kostenlos. Bei Banken können je nach Depotkurswert in Summe 0, – bis 180, – EUR per annum anfallen.
3. Transaktionskosten / Ordergebühren
Das sind die Kosten bei jedem Kauf und Verkauf. Bei Banken fallen die Kosten im Schnitt höher aus. Direktdepots sind in der Regel kostengünstiger. Wer häufig Orders tätigt, wählt einen Anbieter mit niedrigen Orderkosten pro Transaktion.
4. Kosten für Dividendenausschüttungen
Auch für Auszahlungen können niedrige Servicegebühren anfallen. Allerdings ist das in der Regel ist nur bei ausländischen Aktien der Fall. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt sich hohe Positionsgrößen aufzubauen. Dadurch wird die einmalige Gebühr verwässert.
Welcher Depotanbieter ist der richtige?
Die Wahl eines passenden Depotanbieters hängt von der persönlichen Anlagestrategie ab. Ein Fragenkatalog kann in dem Fall grenzenlos fortgeführt werden. Wichtig dabei ist das Machen statt langem Abwägen.
Unabhängig des Depotanbieters und egal welche persönliche Strategie sich nach den ersten Trading-Monaten bildet: Eine Depoteröffnung bringt langfristig Geld ein und ist daher nie falsch.
Zumal eine Depoteröffnung wenige Hürden hat. Grob zusammengefasst sind die folgenden vier Aspekte Entscheidungsgrundlage für eine Depoteröffnung:
1. Wie viele Order pro Jahr werden getätigt?
Orders sind in der Kaufmannssprache des Börsenwesens einzelne Transaktionen. Jeder Kauf und Verkauf ist eine Order. Steigt die Anzahl an Orders, steigen parallel die Ordergebühren.
Wichtig ist im Voraus grob zu planen, wie häufig pro Jahr Investitionen getätigt werden. Davon abhängig ist die Auswahl des passenden Depotanbieters.
2. Wie hoch ist das angestrebte Ordervolumen?
Das ist die durchschnittliche Investitionshöhe pro Order. Ein Beispiel sind 1.000, – EUR pro Order. Die Kosten pro Order steigen je nach Depotanbieter mit der Höhe des Ordervolumens.
Gleichzeitig gibt es Anbieter, deren Orderkosten unabhängig davon sind und pauschal eine kostengünstige Gebühr verlangen. Auch aus kurzfristiger Sicht ist der Aspekt relevant für die Wahl des Depotanbieters.
3. Wie hoch ist das durchschnittliche Depotvolumen?
Unter dem Begriff Depotvolumen definiert sich der Gesamtbestand aller Wertpapiere. Je höher das Depotvolumen, desto höher können die Verwaltungskosten pro Jahr sein.
Baut sich nach einigen Investmentjahren ein fünf- bis sechsstelliges Depotvolumen auf, kann sich das negativ auf die Rendite auswirken. Innerhalb der Wahl eines Depots ist demnach auch der Aspekt zu berücksichtigen.
4. Welche Börsen kommen infrage?
Weltweit gibt es 60 große Börsen. Die wichtigsten Börsenplätze sind Wall Street (New York), Tokyo Stock Exchange (Asiens Leitbörse) oder die Leitbörse Deutschland (Frankfurt).
Bedeutende Aktienindizes sind Dow Jones, S&P 500, NASDAQ Composite, Nikkei 225 und DAX. Alle bekannten Depotanbieter ermöglichen ein Handel mit den gängigen Börsen, was sich für den Einstieg empfiehlt.
Was wird bei einer Depoteröffnung benötigt?
Für eine Depoteröffnung werden lediglich persönliche Angaben und Unterlagen benötigt. Das sind:
1. Ausweisdokument
2. Persönliche Angaben wie Name, Anschrift und Kontaktmöglichkeiten
3. Steuer-Identifikationsnummer
Damit kann es zum nächsten Schritt übergehen: der Eröffnung.
Wie funktioniert eine Depoteröffnung?
Es ist leicht, ein Depot zu eröffnen und somit in die Aktienwelt einzusteigen. In den meisten Fällen ist innerhalb von vier Schritten ein Depot eröffnet. Das sind: Einstieg, persönliche Angaben, Kontaktdaten sowie Verifizierung inklusive Abschluss.
Die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt im Allgemeinen auf, wie eine Depoteröffnung abläuft.
Einstieg
Zu Beginn fragt der Depotanbieter, ob bereits ein Kundenkonto bei der Bank (überwiegend in Form eines Girokontos) oder dem Broker vorliegt. Weiterhin wird erfragt, ob das Depot als Gemeinschaftskonto oder Minderjährigen-Depot genutzt werden soll. Nach der kurzen Einleitung geht es über zur Eintragung der persönlichen Angaben.
Persönliche Angaben
Hier wird Name, Geburtsdatum, -ort, Staatsangehörigkeit, sowie der steuerliche Wohnsitz eingetragen und ob weitere Staatsangehörigkeiten außerhalb von Deutschland vorliegen.
Ebenso wird die Steueridentifikationsnummer zwecks Steuer und Steuerfreibetrag abgefragt. Es folgen Fragen zur beruflichen Situation (Berufsbezeichnung, Branche) wie auch Angaben zum Jahreseinkommen und verfügbarem Vermögen.
Zuletzt wird eine Einschätzung über die derzeitigen Kenntnisse im Wertpapierhandel angegeben und die entsprechend Risikogruppe mit dem Erfahrungswert ausgewählt.
Kontaktdaten
Zwecks Informations- und Kontaktmöglichkeiten sind die Angabe von E-Mail-Adresse und Telefonnummer relevant. Hierüber werden die Zugangsdaten und Informationen bereitgestellt.
Verifizierung & Abschluss
Im letzten Schritt werden alle Angaben kontrolliert, um sicherzustellen, dass alle Briefe an die richtige Anschrift oder E-Mail-Adresse gelangen.
Daneben werden rechtliche Hinweise zum Thema Datenschutz, BIB- und PRIIP-Verordnung, Zahlungsdienstrahmenvertrag, Datenübermittlung, AGB, Fernabsatz Vorschrift und Information zur Einlagensicherung aufgezeigt.
Nach Bestätigung kann der Depotantrag erfolgreich übermittelt werden. Im Anschluss geht es über zur personenbezogenen Verifizierung.
Meist erfolgt das über das Post-Ident-Verfahren oder einem Besuch bei der Bank vor Ort. Innerhalb des Post-Ident-Verfahrens gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder bei einer Post-Filiale mit Personalausweis vor Ort oder alternativ via Videochat zwischen 08:00 und 22:00 Uhr mit der Postident App.
Über die App wird der Antragssteller per Videochat mit einem Mitarbeiter der Post in Verbindung gesetzt, welcher die Verifizierung online durchführt.
Damit ist die Depoteröffnung abgeschlossen. Wenige Tage später werden alle wichtigen Dokumente und Zugangsdaten per Brief oder E-Mail bereitgestellt. Der Aktienhandel kann beginnen.
Fazit zur Depoteröffnung
Der Eröffnungsantrag zum Depot dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten. Gleichzeitig sind die Hürden und Anforderungen minimal.
Jeder kann innerhalb weniger Tage mit dem Trading durchstarten und den ersten ETF oder die erste Aktie erwerben. Gibt es Fragen oder Anregungen, gerne Kommentare unten einfügen. Wir freuen uns über entsprechendes Feedback.
Wenn du die aktuell besten Anbieter im Detail für dich analysieren möchtest, legen wir dir unseren Depot-Vergleich ans Herz. Dort findest du sämtliche relevante Information zu den Gebührenstrukturen und Gesamtkosten aller Anbieter einzeln aufgelistet.