In der Welt der Investitionen sind ETFs (Exchange Traded Funds) und Einzelaktien zwei der beliebtesten Anlageoptionen. Beide bieten Anlegern unterschiedliche Vorteile und Risiken, die von ihren individuellen Zielen, der Risikotoleranz und ihren Anlagestrategien abhängen.
In diesem Artikel werden wir einen umfassenden Vergleich zwischen ETFs und Einzelaktien vornehmen, um dir bei der Entscheidung zu helfen, welche Anlageform am besten zu deiner individuellen Situation passt.
Was sind ETFs?
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Index, eine Branche oder eine Anlageklasse abbilden und es Anlegern ermöglichen, kostengünstig und effizient in ein diversifiziertes Portfolio zu investieren.
ETFs werden wie Aktien an einer Börse gehandelt und können jederzeit während der Handelszeiten gekauft und verkauft werden.
Es gibt verschiedene Arten von ETFs, wie Index-ETFs, die einen bestimmten Aktien- oder Anleihenindex abbilden oder Themen-ETFs, die sich auf bestimmte Branchen oder Trends konzentrieren.
Einige bekannte ETFs sind der MSCI World ETF, der die Wertentwicklung von Unternehmen aus entwickelten Ländern abbildet, und der DAX ETF, der die 40 größten deutschen Aktiengesellschaften abbildet.
Was sind Einzelaktien?
Einzelaktien sind Anteile an einem Unternehmen, die an einer Börse gehandelt werden. Wenn du eine Aktie kaufst, erwirbst du einen Teil des Unternehmens und werden somit zum Miteigentümer.
Die Wertentwicklung einer Einzelaktie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der finanziellen Gesundheit des Unternehmens, seiner Marktposition, dem Management und den allgemeinen Marktbedingungen.
Es gibt verschiedene Arten von Aktien, wie Blue-Chip-Aktien, die sich auf große, etablierte Unternehmen beziehen, Dividendenaktien, die regelmäßige Ausschüttungen bieten, und Wachstumsaktien, die aufgrund ihres überdurchschnittlichen Wachstumspotenzials bevorzugt werden.
Einige bekannte Einzelaktien sind etwa die Apple Aktie oder die Aktie von Alphabet.
Vorteile von ETFs
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Vorteile des Investierens in ETF.
Diversifikation
ETFs bieten eine breite Diversifikation, da sie in viele verschiedene Wertpapiere investieren. Eine Studie der Europäischen Zentralbank aus dem Jahr 2018 zeigt, dass Diversifikation dazu beitragen kann, das Risiko von Anlagen zu verringern und die Rendite zu verbessern.
Prof. Dr. Martin Weber, ein Experte für Finanzmarkttheorie an der Universität Mannheim, erklärt, dass breit diversifizierte ETFs das Risiko eines Portfolios reduzieren können, indem sie das sogenannte unsystematische Risiko eliminieren, das mit Einzelaktien verbunden ist.
Er erklärt, dass breit diversifizierte ETFs das unsystematische Risiko, das mit Einzelaktien verbunden ist, eliminieren können. Um dies genauer zu verstehen, ist es wichtig, die Begriffe „unsystematisches Risiko“ und „systematisches Risiko“ zu definieren.
Unsystematisches Risiko
Dieses Risiko ist auch als idiosynkratisches, unternehmensspezifisches oder diversifizierbares Risiko bekannt. Es bezieht sich auf das Risiko, das mit einem bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten Branche verbunden ist und durch Diversifikation reduziert oder eliminiert werden kann.
Beispiele für unsystematische Risiken sind Managemententscheidungen, Arbeitskampfmaßnahmen, Produktrückrufe oder branchenspezifische regulatorische Veränderungen.
Systematisches Risiko
Dieses Risiko ist auch als Marktrisiko oder nicht diversifizierbares Risiko bekannt. Es bezieht sich auf das Risiko, das alle Unternehmen und Anlageklassen gleichermaßen betrifft und nicht durch Diversifikation reduziert werden kann.
Beispiele für systematische Risiken sind Zinssatzänderungen, Inflation, politische Veränderungen oder globale wirtschaftliche Krisen.
Breit diversifizierte ETFs bieten Anlegern eine einfache Möglichkeit, das unsystematische Risiko zu reduzieren, da sie in eine Vielzahl von Unternehmen und Branchen investieren.
Indem sie das unsystematische Risiko eliminieren, reduzieren sie das Gesamtrisiko des Portfolios und ermöglichen es Anlegern, nur das systematische Risiko zu tragen, das mit dem zugrunde liegenden Markt verbunden ist.
Durch den Einsatz von ETFs können Anleger von den Vorteilen der Diversifikation profitieren, ohne die damit verbundenen Herausforderungen und Ressourcenanforderungen zu bewältigen.
Kosteneffizienz
ETFs weisen im Allgemeinen niedrigere Verwaltungsgebühren und laufende Kosten auf als aktiv gemanagte Fonds. Im Durchschnitt beträgt die durchschnittliche Gesamtkostenquote (TER) von ETFs in Europa nur 0,25 %, während aktiv gemanagte Fonds im Schnitt 1,42 % an laufenden Kosten verursachen.
Dieser Kostenunterschied kann langfristig einen signifikanten Einfluss auf die Rendite von Anlagen haben.
Einfache Handhabung und Zugänglichkeit
ETFs können wie Aktien über einen Broker oder eine Online-Handelsplattform gekauft und verkauft werden. Dies macht sie für Anleger leicht zugänglich und handelbar.
Der Finanzexperte und Bestsellerautor Prof. Dr. Max Otte betont in seinem Buch „Erfolg mit einfachen Aktienstrategien“, dass Anleger mit kleinen Investitionsbeträgen in ETFs investieren können, was sie besonders für Einsteiger attraktiv macht.
Inzwischen kannst du beispielsweise nicht nur bei deiner Hausbank, sondern auch bei fast sämtlichen Neobrokern in ETF investieren. Hierbei sind sie den Hausbanken sogar oftmals überlegen, weil die Kosten geringer sind – manche Anbieter haben sogar kostenlose ETF-Sparpläne im Angebot.
Steuervorteile
In einigen Ländern bieten ETFs steuerliche Vorteile gegenüber aktiv gemanagten Fonds, wie eine geringere Besteuerung von Dividenden und Kapitalerträgen.
Eine Analyse des Deutschen Aktieninstituts (DAI) aus dem Jahr 2019 zeigt, dass in Deutschland thesaurierende ETFs von der Teilfreistellung bei der Besteuerung von Erträgen profitieren können, was zu einer geringeren Steuerbelastung für Anleger führt.
Die Analyse befasst sich mit der Besteuerung von thesaurierenden ETFs in Deutschland und den daraus resultierenden steuerlichen Vorteilen für Anleger.
Seit der Einführung der Investmentsteuerreform im Jahr 2018 profitieren thesaurierende ETFs von der sogenannten Teilfreistellung, die zu einer geringeren Steuerbelastung auf Erträge aus diesen Anlageinstrumenten führt.
Teilfreistellung
Die Teilfreistellung ist ein Mechanismus, der dazu dient, die Doppelbesteuerung von Kapitalerträgen auf Unternehmensebene und Anlegerebene zu vermeiden.
Bei thesaurierenden ETFs werden die Erträge aus Dividenden oder Zinsen nicht direkt an die Anleger ausgeschüttet, sondern automatisch reinvestiert.
Laut der Analyse des DAI hängt der Umfang der Teilfreistellung von der Art des ETFs und dem Anlegerstatus ab. Für Privatanleger gelten dabei die folgenden Teilfreistellungssätze:
- Aktien-ETFs: 30% der Erträge sind von der Besteuerung freigestellt.
- Misch-ETFs (Aktienanteil zwischen 25% und 50%): 15% der Erträge sind von der Besteuerung freigestellt.
- Immobilien-ETFs: 60% der Erträge sind von der Besteuerung freigestellt, sofern mindestens 51% des Fondsvermögens in Immobilien oder Immobilienaktien angelegt sind.
- Sonstige ETFs (z.B. Anleihen-ETFs): 0% der Erträge sind von der Besteuerung freigestellt.
Durch die Teilfreistellung werden die steuerpflichtigen Erträge aus thesaurierenden ETFs reduziert, was zu einer geringeren Steuerbelastung für Anleger führt.
Dies kann die langfristige Performance von thesaurierenden ETFs im Vergleich zu auszahlenden ETFs oder Einzelaktien verbessern und somit einen Anreiz für Anleger bieten, in thesaurierende ETFs zu investieren.
Nachteile von ETFs
Natürlich hat das Investieren in ETF Nachteile. Wir stellen dir die wichtigsten Nachteile vor.
Begrenztes Renditepotenzial
Da ETFs einen Index abbilden, ist ihr Renditepotenzial auf die Entwicklung des zugrunde liegenden Index beschränkt. Anleger, die in der Lage sind, überdurchschnittlich performende Aktien auszuwählen, könnten mit Einzelaktien höhere Renditen erzielen.
Eine Studie der Universität St. Gallen aus dem Jahr 2019 zeigt, dass aktiv gemanagte Fonds in manchen Marktphasen den passiven ETFs überlegen sein können, wenn sie erfolgreich in Outperformer investieren.
Die Studie untersucht die Performance von aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zu passiven ETFs in verschiedenen Marktphasen. Die zentrale Frage der Studie ist, ob aktiv gemanagte Fonds in bestimmten Marktphasen eine bessere Performance erzielen können als passive ETFs, indem sie erfolgreich in Outperformer investieren.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass aktiv gemanagte Fonds in manchen Marktphasen tatsächlich eine höhere Rendite erzielen können als passive ETFs.
Dies liegt daran, dass aktiv gemanagte Fonds die Möglichkeit haben, gezielt in Unternehmen zu investieren, die eine überdurchschnittliche Wertentwicklung aufweisen, und sich von Unternehmen fernzuhalten, die unterdurchschnittlich abschneiden.
In Phasen, in denen die Wertentwicklung von Unternehmen stärker divergiert, können aktiv gemanagte Fonds somit einen Vorteil gegenüber passiven ETFs haben, die die gesamte Marktperformance abbilden.
Dies liegt teilweise daran, dass die Fondsmanager Schwierigkeiten haben, die zukünftige Entwicklung von Unternehmen und Märkten genau vorherzusagen. Zudem können höhere Kosten, die mit aktiv gemanagten Fonds verbunden sind, die Rendite schmälern.
Die Studie betont jedoch, dass es einige aktiv gemanagte Fonds gibt, die in bestimmten Marktphasen eine bessere Performance als passive ETFs erzielen.
Für Anleger, die in solche Fonds investieren möchten, ist es wichtig, die Erfolgsbilanz und die Anlagestrategie des jeweiligen Fondsmanagers sorgfältig zu prüfen, um die Chancen auf eine höhere Rendite zu maximieren.
Gleichzeitig sollten Anleger die Risiken und Kosten berücksichtigen, die mit aktiv gemanagten Fonds verbunden sind, und ihre Anlageentscheidungen entsprechend abwägen.
Abhängigkeit von der Entwicklung des zugrunde liegenden Index
ETFs sind an die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index gebunden, was bedeutet, dass Anleger bei einer schlechten Performance des Index auch Verluste erleiden können.
Dies kann insbesondere bei Nischen- oder Sektor-ETFs problematisch sein, wenn der zugrunde liegende Markt oder die Branche insgesamt schlecht abschneidet.
Dr. Jürgen Nawatzki, ein Experte für ETF-Investitionen und Autor des Buches „ETFs für Einsteiger“, betont, dass Anleger bei der Auswahl von ETFs auf die Diversifikation und die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index achten sollten, um dieses Risiko zu minimieren.
Nischen- oder Sektor-ETFs konzentrieren sich auf spezifische Marktsegmente oder Branchen, wie Technologie, erneuerbare Energien oder Biotechnologie.
Während sie Anlegern ermöglichen, gezielt in bestimmte Wachstumsbereiche zu investieren, sind sie auch anfälliger für die Entwicklungen in diesen spezifischen Sektoren. Wenn der zugrunde liegende Markt oder die Branche insgesamt schlecht abschneidet, kann dies die Performance des ETFs negativ beeinflussen.
Eine breite Diversifikation innerhalb eines ETFs hilft dabei, das Risiko zu reduzieren, da das Kapital auf viele verschiedene Unternehmen verteilt wird.
Dies führt dazu, dass das ETF-Portfolio weniger stark von der Entwicklung einzelner Unternehmen oder Branchen abhängig ist.
Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt Dr. Nawatzki, nicht nur auf Nischen- oder Sektor-ETFs zu setzen, sondern auch in breit diversifizierte ETFs zu investieren, die einen breiten Marktindex abbilden, wie den MSCI World Index oder den S&P 500 Index.
Diese ETFs bieten eine breitere Diversifikation über verschiedene Branchen und geografische Regionen hinweg und sind daher weniger anfällig für Schwankungen in einzelnen Sektoren.
Zudem rät Dr. Nawatzki, auf die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index zu achten. Einige Indizes können trotz ihrer vermeintlichen Diversifikation von wenigen großen Unternehmen oder Branchen dominiert werden.
Anleger sollten daher die Gewichtung einzelner Unternehmen und Branchen im Index berücksichtigen und darauf achten, dass das ETF-Portfolio nicht zu stark von bestimmten Marktsegmenten abhängig ist.
Indem du diese Faktoren bei der Auswahl von ETFs berücksichtigst, kannst du das Risiko reduzieren und dein Portfolio besser diversifizieren.
Geringere Flexibilität bei der Auswahl der Anlagen
Da ETFs einen Index abbilden, haben Anleger keine Möglichkeit, die Gewichtung der einzelnen Wertpapiere im Fonds anzupassen oder bestimmte Unternehmen oder Sektoren zu meiden, die nicht ihren Anlagekriterien entsprechen.
Laut einer Studie der Universität Münster aus dem Jahr 2020 kann dies für Anleger, die ethische, ökologische oder soziale Kriterien bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen möchten, problematisch sein, da sie möglicherweise in Unternehmen investieren, die diesen Kriterien nicht entsprechen.
Tracking Error
Ein weiterer Nachteil von ETFs ist der sogenannte Tracking Error, der angibt, wie gut ein ETF den zugrunde liegenden Index abbildet.
Eine Analyse von Xtrackers aus dem Jahr 2019 zeigt, dass ETFs in einigen Fällen von der Performance des Index abweichen können, was zu einer geringeren Rendite für Anleger führt. Dies kann durch Faktoren wie die Replikationsmethode des ETFs, die Verwaltungsgebühren und die Handelskosten verursacht werden.
Die Analyse von Xtrackers aus dem Jahr 2019 untersucht die Gründe, warum ETFs in einigen Fällen von der Performance des zugrunde liegenden Index abweichen können, was zu einer geringeren Rendite für Anleger führt. Drei Hauptfaktoren tragen zu dieser Abweichung bei:
Replikationsmethode des ETFs
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen ETFs den zugrunde liegenden Index abbilden. Die vollständige Replikation ist eine Methode, bei der ein ETF alle Wertpapiere des Index in der gleichen Gewichtung hält.
Bei der optimierten Replikation hält der ETF eine Auswahl von Wertpapieren, die die Performance des Index möglichst genau nachbilden sollen. Die synthetische Replikation verwendet Derivate wie Swaps, um die Performance des Index abzubilden.
Abhängig von der gewählten Replikationsmethode kann es zu Abweichungen zwischen der Performance des ETFs und des Index kommen.
Verwaltungsgebühren
ETFs erheben Verwaltungsgebühren (auch als Total Expense Ratio oder TER bezeichnet), um die Kosten für die Verwaltung des Fonds zu decken. Diese Gebühren werden jährlich auf Basis des Fondsvermögens berechnet und können die Rendite des ETFs schmälern.
Da passive ETFs in der Regel geringere Verwaltungsgebühren als aktiv gemanagte Fonds haben, ist dieser Effekt meist geringer, kann aber dennoch zu einer Abweichung von der Indexperformance führen.
Handelskosten
Beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren im ETF entstehen Handelskosten wie Brokergebühren, Steuern und Spreads. Diese Kosten können die Performance des ETFs beeinflussen, insbesondere wenn der ETF häufig Anpassungen an seinem Portfolio vornehmen muss, um die Veränderungen im zugrunde liegenden Index nachzuvollziehen.
Handelskosten können dazu führen, dass die Performance des ETFs hinter der des Index zurückbleibt.
Insgesamt zeigt die Analyse von Xtrackers, dass ETFs in einigen Fällen von der Performance des Index abweichen können, was zu einer geringeren Rendite für Anleger führt.
Anleger sollten diese Faktoren bei der Auswahl eines ETFs berücksichtigen und darauf achten, ETFs mit einer geringen Tracking-Differenz (die Differenz zwischen der Performance des ETFs und des Index) und einer niedrigen Total Expense Ratio auszuwählen, um die bestmögliche Rendite zu erzielen.
Vorteile von Einzelaktien
Das Investieren in Einzelaktien hat gegenüber Investments in ETF gewisse Vorteile, die wir dir vorstellen möchten:
Höheres Renditepotenzial
Einzelaktien bieten im Vergleich zu ETFs ein höheres Renditepotenzial, wenn Anleger erfolgreich in überdurchschnittlich performende Unternehmen investieren.
Eine Studie des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE aus dem Jahr 2017 zeigt, dass erfahrene Anleger, die gezielt in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial investieren, durchaus überdurchschnittliche Renditen erzielen können.
Die Studie des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE aus dem Jahr 2017 untersucht die Performance von erfahrenen Anlegern, die gezielt in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial investieren.
Die zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass diese Anleger in der Tat überdurchschnittliche Renditen erzielen können, wenn sie ihre Anlageentscheidungen sorgfältig treffen und gut informiert sind.
Erfahrene Anleger verfügen oft über ein tiefgreifendes Verständnis der Unternehmen, in die sie investieren, sowie der Branchen, in denen diese Unternehmen tätig sind. Sie sind in der Lage, die finanziellen Kennzahlen und Wachstumsaussichten der Unternehmen zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen über das langfristige Potenzial der Aktien zu ziehen.
Durch gezielte Aktienauswahl und eine fundierte Anlagestrategie können diese Anleger Unternehmen identifizieren, die in der Zukunft überdurchschnittlich wachsen und somit hohe Renditen für ihre Investitionen generieren.
Freilich ist dies natürlich eine absolute Königsdisziplin und wesentlich einfacher gesagt als getan. Als regulärer Privatinvestor verfügt man in der Regel sicher nicht über diese Fähigkeiten und ebenfalls mangelt es an der notwendigen Zeit, sich derart intensiv mit der Analyse von Aktien zu befassen.
Ein bekanntes Beispiel für einen Investor, der durch gezielte Aktienauswahl langfristig hohe Renditen erzielt hat, ist Warren Buffett.
Breaking 🚨:
Buffett’s new trades are officially filed
In Q3 he opened up a new top 10 position in $TSM and bought more of $CVX & $OXY
Top 10 holdings updated holdings are:$AAPL – 42%$BAC – 10%$CVX – 8%$KO – 8%$AXP – 7%$OXY – 4%$KHC – 3%$MCO – 2%$ATVI – 2%$TSM – 1%
— Warren Buffett Stock Tracker (@BuffetTracker) November 14, 2022
Der sogenannte „Orakel von Omaha“ hat sich im Laufe der Jahre einen Ruf für seine erfolgreiche Anlagestrategie und sein Talent, unterbewertete Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu finden, erworben.
Buffett konzentriert sich auf Unternehmen, die er gut versteht, und bevorzugt solche, die über einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil verfügen. Seine langfristige Anlagephilosophie und sein Fokus auf den inneren Wert der Unternehmen haben es ihm ermöglicht, eine beeindruckende Rendite für seine Investitionen zu erzielen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die erfolgreiche Aktienauswahl und das Erzielen von überdurchschnittlichen Renditen durch gezielte Investitionen in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial nicht für alle Anleger möglich ist.
Erfolg in diesem Bereich erfordert Fachwissen, Zeit, Disziplin und Geduld. Viele Privatanleger, die nicht über ausreichendes Wissen oder Ressourcen verfügen, um selbst in Einzelaktien zu investieren, können stattdessen von der breiten Diversifikation und der passiven Anlagestrategie profitieren, die ETFs bieten.
Kontrolle über Anlageentscheidungen
Beim Investieren in Einzelaktien haben Anleger die volle Kontrolle über ihre Anlageentscheidungen. Sie können gezielt Unternehmen auswählen, die ihren persönlichen Anlagekriterien entsprechen, wie Dividendenrendite, Wachstumspotenzial oder Nachhaltigkeitsaspekte.
Der Finanzexperte und Autor Benjamin Graham betont in seinem Buch „The Intelligent Investor“, dass diese Kontrolle es Anlegern ermöglicht, ihr Portfolio besser an ihre individuellen Bedürfnisse und Risikotoleranz anzupassen.
Beim Investieren in Einzelaktien haben Anleger die Möglichkeit, ihre Anlageentscheidungen nach ihren persönlichen Kriterien zu treffen.
Anleger können zum Beispiel gezielt in Unternehmen investieren, die in aufstrebenden Branchen tätig sind oder einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung legen.
Dadurch können sie ihre Anlagestrategie an ihre persönlichen Überzeugungen und Ziele anpassen.
Gleichzeitig erfordert die Investition in Einzelaktien jedoch auch ein hohes Maß an Fachwissen, Zeit und Engagement, um die richtigen Anlageentscheidungen treffen zu können.
Anleger müssen in der Lage sein, die finanziellen Kennzahlen der Unternehmen zu analysieren, die Marktbedingungen zu verstehen und mögliche Risiken abzuwägen.
Möglichkeiten zur Spezialisierung
Durch das Investieren in Einzelaktien können Anleger ihre Kenntnisse und Erfahrungen in bestimmten Branchen oder Sektoren vertiefen, um gezielt in Unternehmen mit hohem Potenzial zu investieren.
André Kostolany, ein bekannter Börsenexperte und Schriftsteller, erklärt in seinem Buch „Die Kunst über Geld nachzudenken“, dass Anleger durch eine Spezialisierung auf bestimmte Branchen oder Anlagestrategien ihre Erfolgschancen an der Börse erhöhen können.
Einflussnahme auf Unternehmensführung
Aktionäre von Einzelaktien haben in vielen Fällen das Recht, auf Hauptversammlungen abzustimmen und somit Einfluss auf die Unternehmensführung und -politik zu nehmen.
Laut einer Studie der Frankfurt School of Finance & Management aus dem Jahr 2020 kann diese Einflussnahme dazu beitragen, die Interessen der Aktionäre besser zu vertreten und langfristig die Wertentwicklung der Aktien zu fördern.
Nachteile von Einzelaktien
Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wenn Du anfängst, in Einzelaktien zu investieren, solltest du unbedingt auch folgende Nachteile im Hinterkopf behalten.
Höheres Risiko
Einzelaktien sind im Vergleich zu ETFs mit einem höheren Risiko verbunden, da Anleger stärker von der Entwicklung einzelner Unternehmen abhängig sind.
Eine Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2016 zeigt, dass das Risiko von Einzelaktien aufgrund von unternehmensspezifischen Ereignissen und Entwicklungen höher ist als das von breit diversifizierten Anlageinstrumenten wie ETFs.
Dr. Gerd Kommer, Autor von „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, betont, dass das Risiko von Einzelaktien für Anleger, die keine fundierte Aktienauswahl treffen können, besonders hoch ist.
Dies liegt daran, dass unerfahrene Anleger häufig nicht über das notwendige Fachwissen verfügen, um die finanzielle Stabilität und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens angemessen einschätzen zu können.Dies kann zu Fehlinvestitionen führen, die das Portfolio des Anlegers erheblich gefährden.
Dabei zeigt sie, dass das Risiko von Einzelaktien aufgrund von unternehmensspezifischen Ereignissen und Entwicklungen höher ist. Dies liegt daran, dass Einzelaktien stärker von den Schwankungen einzelner Unternehmen betroffen sind, während ETFs das Risiko auf eine Vielzahl von Unternehmen verteilen.
Ein weiterer Faktor, der das Risiko von Einzelaktien erhöht, ist die mangelnde Diversifikation. Wenn Anleger ihr Kapital nur in wenige Unternehmen investieren, sind sie stärker von den Entwicklungen dieser Unternehmen abhängig.
Sollte eines dieser Unternehmen aufgrund von unternehmensspezifischen Ereignissen, wie Managementfehlern oder unerwarteten Marktveränderungen, an Wert verlieren, kann dies erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Portfolio haben.
Im Gegensatz dazu bieten ETFs eine breite Diversifikation, indem sie das Kapital auf viele verschiedene Unternehmen verteilen.
Dies führt dazu, dass das Risiko von unternehmensspezifischen Ereignissen und Entwicklungen auf das gesamte Portfolio minimiert wird.
Aufwendige Recherche und Analyse
Um erfolgreich in Einzelaktien zu investieren, ist eine sorgfältige Analyse und Bewertung der Unternehmen erforderlich. Diese Recherche kann zeitaufwendig sein und erfordert ein fundiertes Verständnis von Finanzkennzahlen und Branchentrends.
Prof. Dr. Max Otte, Finanzexperte und Autor von „Der Crash kommt“, weist darauf hin, dass die erforderliche Zeit und das Wissen für die Auswahl von Einzelaktien für viele Privatanleger eine Herausforderung darstellen können.
Geringere Diversifikation
Anleger, die in Einzelaktien investieren, haben in der Regel eine geringere Diversifikation in ihrem Portfolio als Anleger, die in ETFs investieren. Eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt aus dem Jahr 2018 zeigt, dass ein geringeres Maß an Diversifikation das Risiko erhöht, da Anleger stärker von der Entwicklung einzelner Unternehmen und Branchen betroffen sind.
Der Börsenexperte und Autor Dr. Jürgen Nawatzki empfiehlt, dass Anleger, die in Einzelaktien investieren möchten, auf eine ausreichende Diversifikation ihres Portfolios achten sollten, um das Risiko zu reduzieren.
Höhere Transaktionskosten
Der Handel mit Einzelaktien ist in der Regel mit höheren Transaktionskosten verbunden als der Handel mit ETFs, insbesondere bei kleineren Investitionsbeträgen.
Laut einer Untersuchung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) aus dem Jahr 2019 können die Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Einzelaktien die Rendite erheblich beeinflussen und somit die langfristige Performance des Portfolios mindern.
Faktoren zur Entscheidung zwischen ETFs und Einzelaktien
Um dir die Entscheidung zwischen ETF und Aktien zu erleichtern, gibt es einige wichtige Faktoren, die du unbedingt beachten solltest. Diese sind aus unserer Sicht die wesentlichen, um eine sinnvolle Entscheidung zu treffen.
Risikotoleranz und Anlagehorizont
Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2020 sind Anleger mit einer höheren Risikotoleranz und einem längeren Anlagehorizont eher bereit, in Einzelaktien zu investieren, um höhere Renditen zu erzielen.
Anleger mit einer geringeren Risikotoleranz oder einem kürzeren Anlagehorizont sollten eher auf ETFs zurückgreifen, um von der Diversifikation und dem geringeren Risiko zu profitieren.
Anlageziele und finanzielle Situation
Der renommierte Anlageexperte und Fondsmanager Dr. Gerd Kommer betont in seinem Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“, dass Anleger, die ein passives Einkommen durch Dividendenzahlungen suchen, sich auf Dividendenaktien konzentrieren könnten, während Anleger, die auf langfristiges Kapitalwachstum abzielen, sich eher für Wachstumsaktien oder ETFs entscheiden sollten.
Die finanzielle Situation des Anlegers kann ebenfalls einen Einfluss auf die Wahl zwischen ETFs und Einzelaktien haben, da ETFs eine kostengünstigere Möglichkeit bieten, in den Markt zu investieren.
Zeit und Aufwand für Recherche und Portfolioverwaltung
Anleger, die bereit sind, Zeit und Mühe in die Recherche und Analyse von Unternehmen und Branchen zu investieren, eher dazu neigen, in Einzelaktien zu investieren. Anleger, die eine einfachere und zeitsparendere Anlagestrategie bevorzugen, sollten sich für ETFs entscheiden.
Expertenmeinungen und Marktbeobachtungen
Eine Studie von Morningstar aus dem Jahr 2021 zeigt, dass passive Anlagestrategien wie ETFs in den letzten zehn Jahren aktiv gemanagte Fonds in Bezug auf die Renditeleistung übertroffen haben.
Dies legt nahe, dass ETFs für viele Anleger eine attraktive Alternative zu Einzelaktien sein können. Allerdings betont der bekannte Value-Investor Warren Buffett, dass erfahrene Anleger mit fundiertem Wissen über Unternehmen und Branchen weiterhin überdurchschnittliche Renditen durch gezielte Einzelaktieninvestments erzielen können.
Indem Sie diese Faktoren und Expertenmeinungen berücksichtigen, können Sie eine informierte Entscheidung treffen, ob ETFs oder Einzelaktien besser zu Ihrer individuellen Anlagestrategie passen.
Es ist wichtig, Ihre persönlichen Ziele, Ihre Risikotoleranz und die Zeit, die Sie in Ihre Anlageentscheidungen investieren können, zu berücksichtigen, um die beste Wahl für Ihre finanzielle Zukunft zu treffen.
Fazit und Empfehlungen
Für Anfänger kann es schwierig sein, eine klare Antwort auf die Frage zu finden, ob ETFs oder Einzelaktien mehr Rendite bringen.
Beide Anlageformen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Rendite hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Anlagehorizont, der Risikobereitschaft und dem Fachwissen des Anlegers.
ETFs bieten eine breite Diversifikation und sind in der Regel kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Sie ermöglichen Anfängern einen einfachen Zugang zu den Finanzmärkten, ohne dass sie über umfassendes Fachwissen verfügen müssen.
Da ETFs einen Index abbilden, ist die Rendite in der Regel eng an die Performance des zugrunde liegenden Index gekoppelt. Wenn der Index steigt, steigt auch die Rendite des ETFs.
Einzelaktien hingegen erlauben, gezielt in Unternehmen zu investieren, die möglicherweise ein höheres Wachstumspotenzial aufweisen.
Allerdings ist das Investieren in Einzelaktien mit höheren Risiken verbunden, da das Portfolio weniger diversifiziert ist und stärker von den Schwankungen einzelner Unternehmen betroffen sein kann.
Für Anfänger, die bereit sind, Zeit und Mühe in die Analyse von Unternehmen zu investieren, kann das Investieren in Einzelaktien durchaus zu höheren Renditen führen, allerdings ist das Risiko ebenfalls höher.
Insgesamt sind ETFs für Anfänger in der Regel die sicherere und einfachere Option, um in den Finanzmarkt einzusteigen und eine diversifizierte Anlagestrategie zu verfolgen.
Wenn ein Anfänger jedoch bereit ist, sich intensiv mit der Aktienanalyse auseinanderzusetzen und die damit verbundenen Risiken zu akzeptieren, kann das Investieren in Einzelaktien ebenfalls zu attraktiven Renditen führen.
Eine ausgewogene Mischung aus ETFs und Einzelaktien kann für Anfänger eine sinnvolle Herangehensweise sein, um von den Vorteilen beider Anlageformen zu profitieren.
Letztlich hängt die Entscheidung zwischen ETFs und Einzelaktien von den individuellen Zielen, dem Risikoprofil und den Kenntnissen des Anlegers ab.
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