Der Begriff Bonität kommt vom lateinischen Wort bonitas, welches für Vortrefflichkeit steht. Bonität beschreibt im alltäglichen und wirtschaftlichen Sprachgebrauch die Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers. Dabei stellt der Begriff vornehmlich darauf ab, wie wahrscheinlich es ist, ob ein Kreditnehmer seine Schulden begleichen wird.
Was ist eine gute Bonität?
Wenn man den Begriff Bonität hört, kommt es ebenfalls quasi in Sekundenbruchteilen zu einer Assoziation zu der Schufa. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass SCHUFA-Einträge wie beispielsweise mit Verzögerung beglichene Rechnungen oder ausstehende Forderungen die eigene Kreditwürdigkeit negativ beeinflussen können.
Die SCHUFA sammelt dabei sämtliche Daten und potenzielle Kreditgeber können die Bonität vor Abschluss eines Vertrages diese vorab überprüfen. Insofern ist in Deutschland die eigene Kreditwürdigkeit de facto untrennbar mit der Schufa Holding AG verknüpft, welche die größte Kreditagentur im Land ist.
Eine gute Bonität zeugt einerseits von der Seriosität einer Person oder eines Unternehmens und andererseits weist man durch eine gute Bonität nach, dass man eine hohe Wahrscheinlichkeit hat Schulden zurückzuzahlen. Dementsprechend ist die Bonität sowohl für den Kreditgeber, als auch Kreditnehmer von entscheidender Bedeutung. Falls der Kreditnehmer keine entsprechend positive Bonität aufweisen kann, wird er es schwer haben einen Kredit aufzunehmen.
Sie ist insbesondere beim Abschluss eines Kreditvertrages von Bedeutung, da von ihr nicht lediglich die Bewilligung abhängt, sondern auch der mögliche Zinssatz. Je geringer die Bonität, desto höher ist das Risiko eines Zahlungsausfalls und dementsprechend höher wird der Zins angesetzt.
Eine gute Bonität macht man in den meisten Fällen an einem positiven SCHUFA-Score fest. Dabei handelt es sich bei 95 % um einen guten Wert. Eine sehr gute Bonität ist gegeben, wenn der Wert 97 % beträgt. Eine Bonität von 100 % kann man jedoch nicht erreichen, da in jedem Fall ein bestimmtes Ausfallrisiko besteht.
Letztendlich geht es um die Abwägung dieses Risikos vor Abschluss eines Vertrages. Als Privatperson sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man für ein Unternehmen zunächst einmal eine gesichtslose Partei darstellt, die einen Kredit abschließen möchte. Daher fungiert die eigene Bonität quasi als eine Art Visitenkarte und entsprechend ist es besser, wenn der erste Eindruck positiv ist.
Wie erfolgt eine Bonitätsprüfung?
Oftmals erfolgt eine Bonitätsprüfung, bevor man beispielsweise einen Vertrag über einen Kredit abschließen möchte. Darüber hinaus erfolgt ebenfalls durch die Bank eine Prüfung der Bonität neuer Kunden, bevor diese ein Konto eröffnen.
Wonach richtet sich die Bonitätsprüfung?
Insgesamt ist die Bonitätsprüfung für die Gegenpartei von wesentlicher Bedeutung, da sie zunächst einmal mit einem unbekannten Gegenüber eine Geschäftsbeziehung eingeht. Daher ist es für sie wichtig abschätzen zu können, wie wahrscheinlich es ist, dass der Vertragspartner beispielsweise einen Kredit auch tatsächlich zurückzahlt.
Wenn eine Bonitätsprüfung ansteht, dann ist in den meisten Fällen die bereits eingangs erwähnte SCHUFA die in Deutschland einschlägige Instanz. Die SCHUFA stellt den sogenannten SCHUFA-Score zur Verfügung, der der Vertragspartner dazu dient, die Wahrscheinlichkeit abzuschätzen, mit der ein Kreditnehmer die Raten bedienen wird.
Um einen möglichst genauen Wert zu ermitteln, benötigt die SCHUFA Daten. Hierfür greift sie auf unterschiedliche Quellen zu. Darunter fallen mehr als 9.000 unterschiedliche Vertragspartner, öffentliche Bekanntmachungen und Schuldnerverzeichnisse.
Die SCHUFA erfasst dabei für die Erstellung des SCHUFA-Scores unter anderem folgende Sachverhalte:
- Aufnahme eines Kredits
- Kreditanfragen
- Eröffnung eines Girokontos
- Fahrzeugfinanzierung
- Abschluss eines Mobilfunkvertrages
- Ratenzahlungen
- Beantragung einer Kreditkarte
- Wechsel des Stromanbieters
Hierbei sei noch erwähnt, dass die Bonitätsprüfung sowohl für Privatpersonen, als auch Unternehmen relevant sein kann. Bei Unternehmen ist dies unabdingbar, da man möglichst wirtschaftlich verantwortlich handeln möchte und sich etwaige Zahlungsverzögerungen durch den Vertragspartner ersparen möchte.
Zwar ist die oben angegebene Liste von relevanten Sachverhalten zwar umfangreich, doch letztendlich lässt sie sich kurz zusammenfassen. Falls man alle seine Rechnungen pünktlich begleicht, sollte man in der Regel keine Probleme mit seinem SCHUFA-Score haben. Darüber hinaus sollte man nicht allzu häufig seine Bank wechseln, da sich dies ebenfalls negativ auswirkt. Ebenfalls wird davon abgeraten zahlreiche Kreditkarten zu besitzen, zwei bis drei Kreditkarten sollten für gewöhnlich ausreichend sein.
Wo kann man seine Bonität prüfen?
Grundsätzlich kann jeder seine Bonität kostenfrei prüfen zu lassen. Gemäß § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes steht diese Möglichkeit jedem Verbraucher zur Verfügung. In den meisten Fällen werden die Unternehmen zur Prüfung der Bonität auf Auskunfteien wie die SCHUFA zurückgreifen, es ist jedoch durchaus möglich, dass sie auch anhand interner Daten eine Bonitätsprüfung durchführen.
Wie kann man seine Bonität verbessern?
Dadurch, dass die Faktoren, die die eigene Bonität bestimmen, bekannt sind, kann man auch Maßnahmen ergreifen, um seine Bonität zu verbessern. Allerdings ist es so, dass die meisten davon nicht innerhalb kurzer Zeit verbessert werden können. Daher sollte man sich darauf einstellen, dass es grundsätzlich möglich ist die Bonität zu verbessern, jedoch wird dies in den meisten Fällen ein eher langfristiges Projekt sein.
Grundsätzlich kann man folgende Punkte angehen, um seine Bonität zu verbessern:
- Selbstauskunft bei der SCHUFA anfordern und falsche Einträge korrigieren lassen
- Nicht benötigte Kreditkarten oder Girokonten kündigen
- Häufige Umzüge vermeiden
- Bei Aufnahme von Krediten zunächst eine Konditionsanfrage stellen
- Sich einen Überblick über seine eigenen Finanzen verschaffen
- Sämtliche Rechnungen und bestehende Kredite rechtzeitig begleichen
Was es zu beachten gilt
Bei den SCHUFA-Daten gibt es weiterhin für die unterschiedlichen Sachverhalte unterschiedliche Löschfristen. Während zweifelsfrei falsche Angaben quasi umgehend gelöscht werden, werden beispielsweise Informationen zu Krediten erst drei Jahre nach der Rückzahlung gelöscht. Besonders negativ fallen Informationen zu nicht vertragsgemäßen Verhalten (beispielsweise Zahlungsverzug) ins Gewicht – in solchen Fällen erfolgt eine Löschung erst drei volle Kalenderjahre zum 31.12., bei titulierten Forderungen jedoch können die Daten noch länger gespeichert bleiben.
Zunächst sollte man sich, um einen Überblick zu bekommen, eine kostenlose Selbstauskunft bei der SCHUFA anfordern. Es ist durchaus möglich, dass in der Selbstauskunft falsche oder bereits veraltete Daten vorliegen.
Diese beeinflussen den SCHUFA-Score entsprechend negativ, jedoch kann man die SCHUFA im Idealfall schriftlich dazu auffordern die Daten zu korrigieren oder gegebenenfalls zu aktualisieren.
Zusätzlich kann man ebenfalls derzeit nicht genutzte Girokonten oder Kreditkarten kündigen. Ferner sollte man ebenfalls möglichst häufige Wechsel des Wohnorts vermeiden, da sich dies ebenfalls negativ auswirkt.
Sollte man Probleme damit haben sich selbstständig Regeln und Grenzen zu setzen, kann auch eine Trackingapp für Finanzen hilfreich sein. Dadurch kann man jederzeit seine Ein- und Ausgaben im Blick behalten, wer es altmodisch mag, kann auch einfach ein Notizheft nutzen.
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